Herren - Interclub Abstiegsrunden

Am Samstag wurde eine neue Filmvorlage für Hollywood geschrieben. Aber das ganze mal der Reihe nach…

Das erste Abstiegsspiel am Samstag 08.06.19 musste mit 4:5 verloren gegeben werden und das Fanionteam der Herren trat somit, wie letzte Saison auch schon, in die letzte Abstiegsrunde ein.

Aus terminlichen Gründen mussten Captain Diemand (nominelle Nr. 2) und Dauerwinner Fink (nominelle Nr. 3) ihre Teilnahme an dieser allesentscheidenden Runde frühzeitig absagen. Die Stimmung somit schon zu Wochenbeginn am Boden und keine Sicht auf Besserung, zumal ein grosser Teil des noch einsatzbereiten Teams (nicht ganz zu Unrecht) als «Schutt und Gröll» bezeichnet wurde. Am Mittwoch kam dann vom Präsidenten höchstpersönlich eine erste wegweisende Nachricht in unseren Gruppenchat. Er hat für die Begegnung gegen die Langenthaler einen «heb- und stichfesten» Schlachtplan erstellt und werde diesen im Donnerstagtraining vorstellen. In einer emotionalen Ansprache verkündete er dann der kompletten Mannschaft den Game-Winning-Plan und verteilte schon mal grosszügig den Druck auf Mario, Mäthu (Boner) und sich selber, welche ihr Einzel gewinnen müssen. Im Doppel werden dann abschliessend die Duos Mutti/Ackermann und Boner/Albani ihre Matches noch nach Hause spielen und uns somit den angestrebten 5:4 Sieg ins Trockene bringen.

Um 9:00 begannen dann Dämu und Fäbu ihre Partien. Dämu ohne Druck (laut Schlachtplan durfte er, musste aber nicht gewinnen) konnte aber auch ohne mentalen Steinklotz auf dem Rücken gegen seinen Gegner nur bedingt mithalten. Sein durchaus laufstarker Kontrahent (R6) brachte so ziemlich alles zurück und gewann 6:1 6:0.

Fabio musste in seinem Spiel alles in die Waagschale werfen. Nach Satzverlust und mit dem Rücken zur Wand slicte er sich in die Herzen der Einheimischen und konnte Satz 2 und 3 gewinnen. (4:6 6:1 6:0) Somit stimmte sein Plan noch voll und ganz.

Als Drittes musste nun Mäthu Boner seinen höherklassierten Gegner in die Knie zwingen. Mäthu stellte einmal mehr klar, dass er im mentalen Bereich wahnsinnig stark ist und zwang seinen Gegner zu vielen Fehlern und dies obschon Mäthu seine Spielhälfte des Öfteren um gut und gerne 20cm vergrössert hatte. 6:2 6:3 war das verdiente Verdikt. Spiel Nummer vier trug Mäthu Mengisen gegen ein weiteres R6 aus. Der Start glückte Mäthu voll und ganz. Leider konnte er es nicht ganz bis zum Satzende durchziehen und musste den Satz doch noch 7:5 abgeben. Nach einem fast 20-minütigen Fight um Spiel 1 im zweiten Satz, welches Mäthu seinen Gegner überlassen musste, war seine Gegenwehr etwas gebrochen. Den zweiten Satz musste er mit 6:1 seinem Gegner überlassen.

Noch immer stimmte aber Fäbu’s Plan!!

In Match Nummer 5 musste nun mit Albani ein bis Dato noch siegloser Spieler gegen einen als R5 klassierten Gegner antreten. Hier waren die Vorgaben von Präsi Mutti auch klar. «du muesch nid, aber du darfsch». Albani konnte sich aber an diesem Tag von seinen üblichen Tennislastern etwas befreien und leistete Gegenwehr. Zur Überraschung aller konnte er den ersten Satz (im Tiebreak) für sich entscheiden. Dies ist umso erwähnenswerter, da der temperamentvolle Südländer nicht als besonders nervenstark beschrieben werden kann. Nach dieser Superleistung war es nur logisch, dass der zweite Umgang klar mit 6:2 an den Langenthaler ging. Es brauchte also einen Entscheidungssatz. Albani stellte auf Geheiss von Motivationshero Mutti sein Spiel etwas um und konnte den dritten Satz 6:1 gewinnen.

Fäbu’s Plan wurde erstmals über den Haufen geworfen. Dieser Sieg war nicht einkalkuliert.

Somit avancierte aber Mario’s Partie schon zu einer Vorentschiedenen. Leider wurde Mario aber schon früh von seiner Vorhand im Stich gelassen und sein Aufschlag war Meilenweit entfernt von jenem, welcher wir von ihm gewohnt sind. Dank seiner Felix Santoro Slice-Rückhand blieb er aber vor allem im zweiten Satz dran. Sein Gegenüber braucht sage und schreibe 12 Matchbälle, bis er Mario endgültig in die Knie gezwungen hatte. Für alle Beteiligten war dies schonmal ein Höhepunkt, was die nervliche Belastung ins Unermessliche ansteigen liess.

3:3 nach den 6 Einzel-Partien. Somit waren Fäbu’s Prophezeiungen wieder ziemlich richtig.

Die Doppel wurden wiederum nach Fabio’s Hirngespinsten gesetzt. Dämu und Mäthu M. spielten Doppel 1 gegen klar besser klassierte Gegner. Sie durften also und mussten nicht. 2:6 3:6 ging die Partie an die Langenthaler, wobei gesagt werden muss, dass diese Partie auch zu unseren Gunsten hätte ausfallen können. Das Quäntchen Glück war aber den beiden Mümliswilern nicht hold.

Als Doppel 3 spielten Mutti/Ackermann gegen das Doppel 3 der Langenthaler. Wie vorgesehen liessen sie gar nichts anbrennen und gewannen souverän und problemlos 6:1 6:1.

Nun lag also alles in den Händen des Duos Boner/Albani. Das letzte Doppel des Tages musste also die Entscheidung über sein oder nicht sein herbeiführen. Weder Boner noch Albani galten bis dahin als Doppelspezialisten, jedoch konnten beide mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen aus den Einzelbegegnungen in diese Partie starten. Wie im Rausch fegten sie dann im ersten Satz über ihre Gegner hinweg und konnten 6.1 gewinnen. Da aber dieser Tag kein normaler war und das Drehbuch dies so nicht vorgesehen hatte, konnte der zweite Satz nicht im gleichen Stil gespielt werden und die Langenthaler erzwangen ein nun definitiv alles entscheidendes Champions Tiebreak. Mittlerweile waren ganze Heerscharen an Schaulustigen um Platz Nr. 1 versammelt. Boner/Albani besannen sich noch ein letztes Mal ihrer Aufgabe und liessen den tonnenschweren Druck nicht an sich rankommen. So konnten sie dieses geschichtsträchtige Champions Tiebreak 10:7 gewinnen und bescherten den ihren eine weitere 2. Liga Saison.

Wow, was für ein Tag! Eine emotionale Achterbahnfahrt mit glücklicherem Ausgang für Mümliswil. Lags an der Einstellung? Oder war einfach nur Glück? Wir werden es wohl nicht abschliessend sagen können. Klar war jedoch für die Mümliswiler, dass der Rest dieses fantastischen, epischen, ja geschichtsträchtigen Tages mit einer grossen Zufriedenheit angegangen werden konnte. Bei Speis und (etwas) Trank wurde das Nichtabstiegsfest bis in den Sonntag hineingezogen. Von einigen mit Unterbrüchen, da sie noch Besuch hatten, von anderen schlicht und ergreifend einfach nur, weil sie von 22:45-00:00 einen Powernap machen mussten.

Ende gut-alles gut! Die Saison ist vorbei. Viele Tiefschläge und ein unerwartet tolles Ende können rückblickend festgehalten werden. Es bleibt nun aber auch noch Zeit für Lob und Dank! Es war quasi eine Daviscupstimmung auf dem Tennisplatz und hat sicherlich zum Ligaerhalt beigetragen. So zu spielen macht natürlich riesig Spass. Merci vüumou. Ein grosses Dankeschön gilt auch noch unserem Captain Cedi Diemand, welcher wiederum sämtliche organisatorischen Sachen managte. Es hat (wie immer) alles perfekt geklappt und wir sind alle froh auch in Zukunft auf seine Dienste zählen zu dürfen.

 

<<<Bilder der 1. Abstiegsrunde>>>

<<<Bilder der 2. Abstiegsrunde>>>

 

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