TC Mümliswil: Ein Finaltag wie ein Theaterstück
Der Morgen begann kühl und still, als würde die Welt den Atem anhalten. Auf den Plätzen des TC Mümliswil glänzte der Tau wie Diamanten im ersten Licht. Die Gruppenphase der Clubmeisterschaft war hinter den Spielern – und doch schwebte die Erinnerung an jede Dramatik, jeden wackeligen Ballwechsel, in der Luft wie Rauch eines vergangenen Feuers. Verletzungen hatten einige Favoriten aus dem Rennen geworfen, und so war das Feld der Finalisten ebenso überraschend wie verdient. Glück, Zufall und ein bisschen Schicksal hatten ihre Finger im Spiel.
Der erste Halbfinale-Morgen begann mit einer Kälte, die die Muskeln aufweckte. Mario Ackermann und Fabio Gradwohl standen sich gegenüber – der eine energiegeladen wie ein Sturm, der andere zögerlich, als hätte er den falschen Film gestartet. Satz eins war Marios: 6:2. Satz zwei ein Tiebreak, in dem Fortuna selbst den Platz verliess und Mario den Sieg in den Händen hielt. Die Zuschauer hielten den Atem an, lachten, stöhnten und genossen jeden Punkt wie ein kleines Schauspiel.
Nicht weniger eindrucksvoll war das Duell zwischen Fabio Mutti und Marius Walser. Fabio spielte, als hätte er die Sonne im Rücken: präzise, souverän, unerschütterlich. Marius war der Herausforderer, doch das Schicksal schien Fabio beiseite zu stehen. 6:2, 6:0 – ein Feuerwerk aus Kontrolle, Kraft und Selbstvertrauen.
Auf der Damen-Seite erwies sich Noemi Saner als Künstlerin der Effizienz. Gegen Laura Büttler, angeschlagen und müde, wirkte Noemis Spiel wie eine perfekt komponierte Sinfonie: 6:0, 6:0, jeder Schlag ein kleiner Triumph, jede Bewegung ein Gedicht.
Jana Ackermann und Larissa Nussbaumer lieferten ein Duell voller Eleganz und Zähigkeit. Jana gewann, doch beide Spielerinnen hatten das Publikum verzaubert.
Als die Finals anstanden, wandelte sich der Platz zu einer Bühne. Mario Ackermann kämpfte gegen Fabio Mutti, als stünden die Sterne selbst auf dem Spiel. Mario rannte, sprang, schmetterte – ein Held, der alles riskierte. Fabio antwortete mit Ruhe, Präzision, unerschütterlicher Gelassenheit. Satz um Satz zeigte sich die Überlegenheit des Routiniers, der am Ende seinen zwölften Titel in Folge sicherte.
Auf der Nebenbühne, im kleinen Finale, entbrannte ein weiteres Drama: Marius Walser und Fabio Gradwohl lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, jeder Punkt ein eigener kleiner Showdown. Marius sicherte sich Rang drei, Fabio kämpfte tapfer – Applaus und Respekt begleiteten beide.
Bei den Damen entpuppte sich das Finale als wahre Tragikomödie: Jana eroberte den ersten Satz wie ein Blitzschlag voller Selbstvertrauen, doch Noemi antwortete mit einer Beharrlichkeit, die an die Heldinnen klassischer Epen erinnerte. Satz zwei und drei gehörten ihr, jede Rallye war ein kleines Duell gegen das Schicksal, jeder Punkt ein Triumph über die Zweifel, die wie Schatten über dem Platz schwebten.
Larissa Nussbaumer sicherte sich Rang drei mit einer Mischung aus Eleganz und Präzision gegen Laura Büttler, und mit jedem ihrer sauberen Schläge wuchs die Feier auf dem Platz wie eine Welle aus purer Freude, die alle Anwesenden erfasste. Jubel, Erleichterung und Applaus verschmolzen zu einem Moment, der noch lange in Erinnerung bleiben würde.
Spiel und Spass standen im Anschluss beim Saisonabschluss im Vordergrund, als sich die Teilnehmerinnen in einer bunten Vielfalt von Tennisformaten massen. Doch dieses Mal waren es nicht nur Schläge und Aufschläge, die zählten – auch Pokerchips mussten geschickt eingesetzt werden. Es wurde riskiert, taktiert, clever gerechnet und punktgenau reüssiert, während Spannung und Gelächter gleichermassen über den Platz waberten. Am Ende des Abends strahlten zwei besonders hell: Jana und Sandra hatten mit Geschick, Mut und einer Prise Glück die Herzen der Zuschauer gewonnen und sich den Sieg verdient.
Der Abend kam, und mit ihm ein anderer Held: der Raclette-Ofen der Familie Mutti. Langsam, stoisch, fast trotzig schmolz er Berge von Käse über Kartoffeln, als wollte er jedem zeigen, dass Geduld und Beharrlichkeit manchmal wichtiger sind als Geschwindigkeit. Gelächter, kleine Scherze und neugierige Blicke begleiteten den Vorgang. Und am Ende, als die letzten Tropfen Käse vom Ofen glitten, waren alle satt – und glücklich. Der Raclette-Ofen hatte seinen Triumph gefeiert, still, aber unvergessen.
So endete ein Finaltag in Mümliswil: voller Spannung, kleiner Dramen, heldenhafter Momente und der Erkenntnis, dass Tennis mehr ist als ein Spiel. Es ist ein Stück Leben, geschrieben auf Sand, begleitet von Lachen, Applaus – und der Wärme einer Kürbissuppe und eines tapferen Raclette-Ofens.
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