Interclub Herren - 3. Runde
"Dr Gegner chunnt glaub usem Wäusche, mir si dört duregfahre, i dr Nöchi vo Döusbärg!"
"I dr Nöchi vo wo?"
"Döusbärg!"
"Nomou...?"
Zur Aufklärung: "Döusbärg" ist im Hause Mutti die Mundart-Version von Delsberg, im Französischen auch Delémont, genannt. Alle anderen in der näheren und weiteren Umgebung sagen "Döuschbrg". Da der Präsident aber am letzten Spieltag im Ausland weilte und den einheimischen Dialekt wohl schon ein wenig verlernt hat, werden wir das unserem "Döusi" nicht vorwerfen. Im Übrigen kam der gestrige Gegner aus Moutier, was sich bis 2026 nicht mal im gleichen Kanton befindet.
Wie dem auch sei, die Ausgangslage für das schönste Team vom Tennisclub Mümliswil war klar: Tief slicen, hoch gewinnen. Könnte man das so durchziehen, würde man zum ersten Mal den Abstiegsrunden entgehen und die Aufstiegsspiele erreichen, was vom Spielerischen her schon längstens hätte sein sollen, vom tollen Aussehen her ohnehin.
Die beiden Spieler mit dem gleichen Nachnamen eröffneten den Reigen: Beide ohne Probleme, beide zur selben Minute fertig. Gradwohl konnte die Resultate gleichzeitig eintragen.
Danach starteten "Döusi" und Fink ihre Partien. Unser aller "Döusi us Döusbärg" spielte seinen Stiefel runter, als wäre es ein gemütlicher Spaziergang im (Berner) Jura. Schon beim Einspielen von Fink machte ein Gerücht die Runde: "Du, em Fink si Gegner isch no farbeblinger aus är!". Tatsächlich war das Tenue seines Gegners nichts für's Auge. Während Finks Komponenten einzeln durchaus flott daherkamen und nur im Zusammenspiel nicht so harmonierten, waren die Kleider des Gegners für das Auge des Betrachters in etwa so, wie wenn eine Tsetse-Fliege ein Zebra in der flimmernen Serengeti anpeilt. Diese Tatsache stellte Fink denn auch vor Probleme. Anstatt den Ball anzuvisieren, blieb sein Blick das eine oder andere Mal am Trikot des Gegners haften. Die Bälle landeten dann zwar im Feld, aber leider in dem mit Gerste. Kein Problem, Gradwohl warf sich auf der Suche voller Wonne in das Getreidemeer. Das Spiel ging nach verlorenem Startsatz nach drei Sätzen an Dani, der dann zur Belohnung auch seinen Hut abnehmen durfte.
Gradwohl und Albani konnten mit je einem Verlustgame das Skore nach den Einzeln auf 6:0 schrauben.
Auch die drei Doppel konnten je einen Sieg einfahren, wobei Séve und Cédi zwar nicht zusammen spielten, aber wiederum zum gleichen Zeitpunkt fertig wurden. Ihr seid so unheimlich, ihr zwei...
Nachdem Lyss gegen Malleray-Bevilard 6:3 gewonnen hat, grüssen die Mümliswiler von der Tabellenspitze und dürfen am Sonntag, 9. Juni (09.00 Uhr) in den Aufstiegsspielen gegen Froburg Trimbach antreten.
Gradwohl musste nach den Spielen noch in die Küche und noch das Zvieri Znacht vorbereiten, ebenso wie Albani. Stammgrilleur "Döusi" durfte das erste Mal diese Saison an den Grill. Er brutzelte Poulet aus dem Jura, Steaks aus Moutier und "Originau Döusbärger Buräbrotwürscht". Nachdem sich unsere Gäste aus... äh.. Moutier verabschiedet hatten, installierte man Gradwohl noch schnell den Beamer, damit wir den Eishockey-WM-Halbfinalmatch gucken konnten. Leider war der Stecker nicht der richtige, man Gradwohl konnte aber einen richtigen besorgen. Nach dem Sieg der Schweizer und dem Schwenk zum DFB-Pokal-Finale wurde es doch ein wenig kühler, sodass man Gradwohl den Beamer ins Clubhaus zügeln musste. Während die anderen den absolut nötigen letzten Schwarzwälder auffrassen, füllte Gradi noch kurz alle Kühlschranke auf. Müde und zufrieden machten wir uns danach alle auf den Heimweg.
Ob Gradwohl im Anschluss noch den Beamer fest installiert, das Clubhaus renoviert, den Rasen gemäht und Pisis Bäume geschnitten hat, wissen wir zwar nicht genau, es liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen.